Blackout

Allgemeine Information

Woran erkenne ich ein Blackout?

Damit wird ein längerdauernder, großflächiger Stromausfall bezeichnet, der mehrere Staaten gleichzeitig betreffen kann und dessen Auswirkungen weitreichend sind, konkret aber, aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte, schwer abschätzbar sind.

Der Begriff Blackout wird fälschlicherweise oft im Zuge von lokalen Störungen verwendet, bei denen der Strom für wenige Stunden und nur in Teilen Österreichs ausfällt. Das ist aber ein normaler Stromausfall. Von einem Blackout spricht man erst dann, wenn es sich um einen länger andauernden und überregionalen Stromausfall handelt, der somit mehrere Bundesländer oder Länder betrifft.


Woran erkenne ich ein Blackout?

  • In meiner gesamten Umgebung/Nachbarschaft fließt kein Strom
  • Handy- und/oder Festnetz fallen aus
  • Im Radio wird von einem Blackout berichtet


Wann ist es kein Blackout?

  • Stromausfall nur in meiner Wohnung, meinem Haus oder meinem Viertel
  • Kommunikationsmittel (Telefon, Internet) funktionieren
  • Ich kann alle Radiosender empfangen, es wird nichts Besonderes berichtet


Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?

Durch den immer höheren Stromverbrauch, den Transport von Strom über viele tausend Kilometer und die Energiewende ist die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in den letzten Jahren gestiegen. Um einen Blackout zu verhindern, überwachen unsere Energieversorger unser Stromnetz rund um die Uhr. Trotz modernster Technik und viel Arbeitskraft kann ein Blackout jedoch nie ganz ausgeschlossen werden.


Ursachen

Ein Blackout kann unterschiedliche Gründe haben: technisches oder menschliches Versagen, Unfälle oder Sabotage.

Unser Stromnetz kann auch als die größte Maschine der Welt bezeichnet werden. Milliarden von Geräten verbrauchen Strom, der über viele Kilometer transportiert wird. Je größer ein System ist, umso fehleranfälliger ist es auch.

Es muss immer genau so viel Strom produziert werden, wie gerade verbraucht wird. Ist der Unterschied zwischen Erzeugung und Verbrauch zu groß, kann das Netz zusammenbrechen. Unser Netz wird deshalb rund um die Uhr überwacht und automatisch werden Generatoren bei Bedarf zugeschaltet oder vom Netz genommen. Unsere Netzbetreiber sorgen für Probleme vor und halten Notfallpläne bereit. Dennoch kann nie ausgeschlossen werden, dass es zu einem größeren Zusammenbruch und schlussendlich zu einem Blackout kommt. Je nach Region und Dauer können die Auswirkungen unterschiedlich sein.


Auswirkungen

Da unser Leben auf einer ausreichenden Stromversorgung basiert, werden alltägliche Abläufe zu einer Herausforderung. Denken Sie an: Licht, Radio/Fernseher, Heizung, Internet, Telefon, Kühlschrank,... 

Die Einsatzorganisationen stoßen rasch an ihre Grenzen, da sie selbst betroffen sind. 

Das allgemeine Gefahrenpotenzial steigt. Die Treibstoffversorgung und Kommunikation bricht zusammen, der Verkehr kommt rasch zum Erliegen. Im Bereich der Lebensmittelversorgung fallen die Kühlungen aus, die Kassen stehen still, Einkäufe können nicht verrechnet werden,…

Auch die flächendeckende Wasserversorgung, sowohl für den Koch- und Trinkbedarf, als auch für den Hygienebedarf, ist nicht mehr gewährleistet. Die medizinische Versorgung wird ebenfalls nicht mehr im vollen Ausmaß zur Verfügung stehen.


Die wichtigsten Punkte der Blackout-Vorsorge

Ausrufung 

Die Ausrufung eines Blackouts erfolgt nicht über Sirenen, sondern nur über Radio (vorrangig Ö3)!


Trinkwasser

Die Wasserversorgung über die Ortswasserleitung der Gemeinde St. Georgen/Gusen und den umliegenden Gemeinden ist grundsätzlich mit wenigen Ausnahmen sichergestellt. Aktuell wird daran gearbeitet, auch diese Stellen krisenfit zu machen.

Gehen Sie dennoch sparsam mit dem Trinkwasser um! 

-> Bitte beachten Sie: Private Brunnenbesitzer bzw. private Wasserversorgungsgenossenschaften müssen sich selbst krisenfit machen!


Abwasser

Die Abwasserentsorgung über den Gemeindekanal ist sichergestellt.

-> Bitte beachten Sie: Abwasserhebeanlagen − das sind elektrische Pumpen, die Abwasser, das unter dem Niveau des abfließenden Kanals entsteht, auf das Niveau des Kanals pumpen, damit es ablaufen kann (z.B.: WC oder Duschen im Keller) − werden bei Blackout nicht funktionieren. Diese Anlagen bei Blackout nicht benutzen! 


Lebensmittel, Alltagsgüter & Medikamente

Lt. Österreichischem Lebensmittelausgabekonzept sind die Supermärkte am ersten Tag eines Blackouts geschlossen. Ab dem zweiten Tag öffnen die Märkte über eine Ausgabestelle im Windfang von 10:00 bis 15:00 Uhr für die Bevölkerung. Es gibt fertig zusammengestellte Carepakete zu ca. 15 EUR (Kleingeld auf Reserve halten!). Auf individuelle Wünsche (z.B. Baby-, Diabetiker-, Tiernahrung etc.) wird, falls möglich, Rücksicht genommen. Ausgabe erfolgt solange der Vorrat reicht. Es wird keine Nachlieferung der Produkte geben! 

Die Notversorgung der Bevölkerung sollte daher auf 10 bis 14 Tage ausgelegt sein, da nach einem Blackout mit Lieferverzögerungen und Infrastrukturproblemen zu rechnen ist. Hier gibt es Tipps für die Zusammensetzung eines Krisenvorrates für einen Haushalt!

Medikamente werden in den Apotheken, sofern möglich, über die Nachtausgaben verteilt. Ausgabe erfolgt solange der Vorrat reicht. Es wird keine Nachlieferung geben! Wichtige Medikamente sollten daher immer für 10 bis 14 Tage auf Lager sein. Halten Sie daher Ihre Hausapotheke immer aktuell! Hier gibt es Tipps für die Hausapotheke!


Kommunikation

Telefon- und Internetverbindungen benötigen Strom, um zu funktionieren. Kurze Stromausfälle werden mit Batterien in den Funkmasten überbrückt. Fehlt der Strom über längere Zeit, funktionieren auch diese nicht mehr. Das Festnetz wird ca. 72 Stunden, das Handynetz ca. 30 Minuten aufrechterhalten.

-> Bitte beachten Sie: Unnötige Anrufe vermeiden, damit das Netz in der verbleibenden Zeit nicht überlastet!

Sie werden nahestehende Personen und Haushaltsmitglieder bei einem Blackout über die herkömmlichen, digitalen Kommunikationswege nicht mehr erreichen können. Vereinbaren Sie daher schon im Vorfeld einen sogenannten Familiennotfallplan.

Die Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen in Engerwitzdorf haben bereits einen Blackout-Plan erstellt, der vor allem die Abholmöglichkeiten und den Heimtransport der Kinder regelt. Sollten Sie als erziehungsberechtigte Personen noch keine Informationen erhalten haben, fragen Sie bitte direkt in den jeweiligen Einrichtungen nach! 


Verkehr

Prinzipiell können bei einem Blackout die Straßen weiter benutzt werden. Elektrische Anlagen wie Ampeln und Bahnschranken, Tunnels fallen jedoch aus. Öffentliche Verkehrsmittel sind bemüht, ihre Fahrgäste soweit es geht, noch an die gewünschten Zielorte zu bringen. 

Züge werden den nächsten großen Bahnhof anfahren, um ein Aussteigen zu ermöglichen bzw. können Fahrgäste bis zu 12 Stunden im Zug verweilen, bis dieser tatsächlich geräumt wird. Öffentliche Busse sollten, falls ihre Energieversorgung es zulässt, ihre Fahrt bis zum Dienstschluss des ersten Blackout-Tages fortführen.

Kindergartenkinder- oder Schüler:innentransport (Volksschule) wird individuell geklärt, bitte informieren Sie sich bei Ihrer Kinderbetreuungseinrichtung

Sollten Sie nach Beendigung der Fahrt Ihr Ziel noch nicht erreicht haben, wenden Sie sich an die nächste Selbsthilfebasis, die Ihnen am Bahnhof oder an den Bushaltestellen kommuniziert wird, dort wird Ihnen weitergeholfen.


Tankstelle

Bei einem Blackout ist die Treibstoffversorgung nicht mehr gewährleistet.  Bitte beachten Sie: Tanken Sie immer so, dass 50% der Tankfüllung voll ist!


Nachbarschaftshilfe

Die Öffentliche Hand kann nicht alles regeln! Wir können nur Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. DAHER: kümmern Sie sich bitte im Ernstfall um Ihre Nachbarn und bieten Sie Hilfe an!